ABUS – Wertschätzung leben

staufen magazin 2024 | No.7 | ABUS | Operational Excellence

Sicherheit „made in Germany“ reicht heute als Kaufargument allein nicht mehr aus. Auch deutsche Produkte müssen sich dem internationalen Preisvergleich stellen, und das bei höheren Lohnkosten und kräftezehrenden bürokratischen Hürden. Daran kann man verzweifeln – und deswegen sogar abwandern. Oder aber kreativ werden und Benchmarks setzen. Hier kommt das Thema Operational Excellence bei ABUS ins Spiel. Denn wer gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Mitarbeitende gewinnen und halten und gleichzeitig in der Konsumgüterbranche bestehen will, muss einfach besser sein – und kontinuierlich besser werden.

Veränderung als wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur

Warum gelingt es ABUS so gut, sich stetig zu optimieren? Wir wollen es herausfinden im Gespräch mit Daniel Theis, Werkleiter für den Bereich Operations, und Philipp Ditthardt, Abteilungsleiter Industrial Engineering/Lean-Verantwortlicher bei ABUS in Rehe (Westerwald). Mit dabei unser Operational-Excellence-Experte Michael Hahn, der das Team am Standort Rehe seit über 20 Jahren auf seiner beeindruckenden Entwicklungsreise begleitet.

Von links: PHILIPP DITTHARDT, Leiter Lean Management, August Bremicker Söhne KG | MICHAEL HAHN, Partner, STAUFEN.AG | DANIEL THEIS, Werkleitung Operations, Facility & HR Rehe, August Bremicker Söhne KG | MARTIN BECKER, Partner, STAUFEN.AG

Ver- und Zutrauen als Fundament

Will man die Essenz der erfolgreichen Veränderungskultur unseres Best Practice-Partners mit einem Wort beschreiben, so ist es Vertrauen – Vertrauen in die Inhaber, in die Führungskräfte und in die Mitarbeitenden. Ungeachtet der Hierarchieebenen kennt man sich. Alle Türen stehen für alle offen. Die Inhaber sind nahbar und präsent vor Ort. Sie treffen nachhaltige Entscheidungen im Sinne aller ABUS-Mitarbeitenden (heute und in Zukunft). Ein Arbeitgeber, der Wertschätzung lebt, der die Menschen spürbar in den Mittelpunkt stellt, sich klar zum Standort Deutschland und zu seiner Belegschaft bekennt. Eine Kultur, in der niemand zurückgelassen wird und viel in die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden investiert wird. Das schafft enormes Vertrauen und stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen. Gleichzeitig wird den Mitarbeitenden auch viel zugetraut. Man begegnet sich auf Augenhöhe. Ideen sind gewünscht – egal, von wem sie kommen. Entscheidungswege sind kurz und die Bereitschaft, in die Weiterentwicklung zu investieren, ist hoch. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolg ist laut Philipp Ditthardt, dass es enorm viel Freiraum dafür gibt, Dinge auszuprobieren. „Wenn eine Idee schlüssig ist, haben wir das ‚Go‘ in zehn Minuten. Wir müssen nicht vier Monate auf eine Antwort warten. Alles bleibt im Fluss“, erklärt uns der Lean-Verantwortliche.

Partizipation als Katalysator

Eine weitere Besonderheit bei ABUS in Rehe ist, dass diejenigen, die von einer Veränderung betroffen sind, schon in der Ideen- oder Konzeptionsphase ins Boot geholt werden. So wissen sie nicht nur frühzeitig, was auf sie zukommt. Sie haben auch die Chance, sich einzubringen und die Veränderung aus ihrer Expertensicht aktiv mitzugestalten. „Wir merken immer wieder, dass die Teams neue Ansätze gerne umsetzen, weil das nichts ist, was sich jemand in einem Besprechungsraum ausgedacht hat, sondern etwas, das die Teams aktiv mitgestaltet und umgesetzt haben. Dadurch entsteht ein anderes Selbstbewusstsein, mehr Eigenverantwortung und -initiative“, sagt Daniel Theis.

Wie wertvoll es ist, alle Betroffenen frühzeitig in Veränderungsprozesse einzubinden, kann Michael Hahn nur bestätigen: „Niemand kennt seinen Arbeitsplatz besser als die Mitarbeitenden selbst. Ihr Know-how, ihre Erfahrungen und Ideen können am Ende den Unterschied machen zwischen einer Veränderung, die gut ist, und der perfekten Weiterentwicklung. Es lohnt sich wirklich, diese Zeit zu investieren.“

Road
Hands
Key

Effizienz bedeutet für uns nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger und zu besseren Bedingungen für die Mitarbeitenden.

Daniel Theis
Werkleiter Operations, ABUS

Im Sinne der Mitarbeitenden handeln

Aber ist Vertrauen und Partizipation nicht gerade dann schwierig, wenn sich im Grunde alles um Effizienz dreht? „Effizienz bedeutet für uns nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger und zu besseren Bedingungen für die Mitarbeitenden. Wenn allen klar ist, dass es hier auch stets darum geht, das Leben der Mitarbeitenden zu erleichtern, dann hat auch jede*r Lust, was zu verändern“, so Theis. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich außerdem darauf verlassen, dass Verbesserungen niemals das Ziel haben, Arbeitsplätze zu reduzieren. Wir wollen Arbeitsbedingungen verbessern und gleichzeitig Wachstum generieren“, erklärt er weiter. Das Führungsteam in Rehe achtet beispielsweise darauf, Prozesse so zu standardisieren, dass Mitarbeitende flexibel eingesetzt werden können.

Jede Lernchance nutzen

Für Daniel Theis muss es aber nicht nur intern stimmen. Für ihn gilt es auch, offen für externe Impulse zu sein, denn „andere sehen das, was wir nicht (mehr) sehen. Deswegen sind wir sehr offen für Feedback und nehmen gerne Hilfe an. Wenn wir z. B. im Zuge unserer Best Practice-Partnerschaft 20 Gäste aus einem anderen Unternehmen durch unsere Produktion führen, dann verstehen wir jeden Einzelnen davon als potenziellen Berater, der mit einem anderen Blick auf unsere Themen schaut. Wir ermutigen dazu, Fragen zu stellen. Denn jede Frage kann der Impuls für eine neue Idee, ein neues Projekt sein“, meint er.

Selber machen statt machen lassen…

Michael Hahn begeistert auch das hohe Streben nach Souveränität, das er in Rehe wahrnimmt. „Was mich bei ABUS sehr beeindruckt, ist der Anspruch, Know-how stets innerhalb der Organisation auf- und auszubauen. Während viele Unternehmen sich Berater holen, die komplette Themen übernehmen und danach mit ihrem Wissen wieder gehen, nutzt ABUS seine Berater als Sparringspartner, die Wissen einbringen. Ist dieses gelernt, arbeitet das Team selbstständig damit weiter. Und das auch mit einer beachtlichen Konsequenz“, schwärmt Hahn. Der Mehrwert entsteht vor allem dann, wenn verschiedenes Expertenwissen im Unternehmen vernetzt wird. „Wenn man von der Entwicklung über den Sondermaschinenbau bis zur Produktion alles am Standort hat, können Veränderungen und Neuentwicklungen Hand in Hand gehen. So kann die Produktentwicklung sich schon in der Konzeptionsphase mit unserem Maschinenbauteam austauschen und aus den unterschiedlichen Perspektiven

…und dann einfach weiter so

Es ist nicht verwunderlich, dass gerade die Themen Wissensaufbau, Wissensvermittlung und Wissensaustausch (interdisziplinär) wichtige Handlungsfelder für die Zukunft des Unternehmens sind. Denn Herausforderungen wie die Digitalisierung oder auch das Streben nach nachhaltigerem Handeln erfordern es, viele verschiedene Expertisen reibungslos und sinnvoll zusammenzubringen. Wir von Staufen sind stolz darauf, dass wir auch die nächsten Schritte bei ABUS im Sparring begleiten dürfen. Chapeau für diese außergewöhnliche Unternehmenskultur, mit der auch in den nächsten 100 Jahren sicher alles möglich wird.

Über ABUS

Wer kennt ABUS nicht … zumindest die Produkte aus den Unternehmensbereichen mobile Sicherheit und Haussicherheit. Doch das 1924 gegründete, mittlerweile in der vierten und fünften Generation geführte Familienunternehmen hat noch weitaus mehr zu bieten als Schlösser und Helme. Mit rund 4.000 Mitarbeitenden weltweit sorgt ABUS vom Rauchmelder bis zur Smarthome- Schließtechnik für Rundumsicherheit im privaten und gewerblichen Bereich. Seit 100 Jahren stetig wachsend. Wir gratulieren zum Jubiläum. Glückwunsch auch zur einzigartigen Unternehmenskultur, die wir in unserem Artikel beschrieben haben.

1924

Gründungsjahr

4000

Mitarbeitende

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Als führende Top-Management-Beratung für Operational Excellence befähigen wir unsere Kunden, ihre Performance in allen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern.

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