Accelerate Performance – Joerg Blunder, Coca-Cola European Partners

Inside

Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil etablieren

Ihre Unternehmenskultur ist ein Nebenschauplatz?
Ihre Unternehmenskultur ist ein reines HR-Thema?
Ihre Unternehmenskultur ist, wie sie ist, und damit nicht lenkbar?

„Ein nachhaltiger Fokus auf Ihre Unternehmenskultur ist wertvoll, um das Erreichen Ihrer Unternehmensziele langfristig zu fördern und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu etablieren.“

Mit diesen Worten appelliert Joerg Blunder, Vice President Organizational Culture bei Coca-Cola European Partners, an seine Branche. Das Unternehmen hat seine Corporate Culture in Übereinstimmung mit seinen Unternehmenszielen definiert und setzt auf eine unternehmensweite Etablierung von 5 einfachen Ways of Working. Das Thema wird nicht als kurzfristiges Projekt, sondern als langfristige „Reise“ gehandhabt und genießt die Förderung und Unterstützung der Führungsebenen.

Doch wie initiiert und steuert ein Unternehmen eine unternehmenskulturelle Reise? Anhand einiger Lernfelder zeigt Joerg Blunder Ihnen im folgenden Artikel auf, wie Coco-Cola European Partners seine Unternehmenskultur gezielt definiert hat und fördert. Die Unternehmenskultur dient als Treiber für die Ausarbeitung von Zielen und zahlt auf die gewinnbringende Ausgestaltung für die kulturelle Reise eines jeden Unternehmens.

Konkrete Ansatzpunkte für die Verbesserung und die Ausgestaltung einer Unternehmenskultur:

  1. Kultur ist Business. Betrachten Sie das Etablieren Ihrer Unternehmenskultur aus der Geschäfts- und nicht aus der HR-Perspektive. Ihre Unternehmenskultur unterstützt das Erreichen Ihrer Unternehmensziele und muss deshalb mit ihnen übereinstimmen. Mit Unternehmenskultur meine ich hier nicht nur Ihre Unternehmenswerte, die so oft auf Tassen oder Postern abgebildet werden. Ich beziehe mich auf die Ways of Working, auf die Arbeitsweisen und -prinzipien der Mitarbeiter, die Voraussetzung dafür sind, dass Sie Ihre Ziele erreichen. Hierfür müssen Sie sich über Ihre Unternehmensziele klar werden. Sind Sie auf einem Wachstumskurs oder steht eher Kostenreduktion an? Überlegen Sie sich in einem nächsten Schritt, welche entsprechenden Arbeitsweisen und Einstellungen Ihrer Mitarbeiter notwendig sind, damit Sie Ihre Unternehmensziele erreichen. Um das Erreichen seiner langfristigen Wachstumsziele zu fördern, hat Coca-Cola European Partners seine Ways of Working u. a. als Kundenfokussierung, Zuhören und Sich-Kümmern, Leidenschaft für Wachstum und Befähigung zum gemeinsamen Wachstum definiert.
  2. Denken Sie langfristig. Nehmen Sie bei der Definition Ihrer Unternehmenskultur eine langfristige Perspektive ein. Eine Unternehmenskultur zu etablieren ist eine Reise, nicht ein kurzfristiges Projekt. Entsprechend langfristig müssen die Ressourcen und Mitarbeiter, die federführend an Ihrer kulturellen Reise arbeiten, zur Verfügung gestellt werden.
  3. Denken Sie unternehmensweit. Eine Unternehmenskultur muss alle Mitarbeiter und Abteilungen einbeziehen und ansprechen. Jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin zählt. Dabei geht es bei der kulturellen Reise nicht darum, lokale Kulturen zu verändern oder zu ersetzen. Jede Ländergesellschaft, jede Niederlassung, jede Abteilung hat ihre eigene Kultur, die ihre Entscheidungen, Handlungen und ihr Verhalten bestimmt. Greifen Sie diese lokalen Kulturen nicht an. Es geht hier darum, den Mitarbeitern eine übergeordnete Unternehmenskultur zu vermitteln, mit der sich alle identifizieren können.
  4. Definieren Sie Ihre Kultur intern, top-down und bottom-up. Um eine Unternehmenskultur zu definieren, die greifbar ist und mit der sich Ihre Mitarbeiter identifizieren können, muss die Festlegung der Ways of Working intern geschehen. Engagieren Sie hierfür keine externen Berater. Für die konkrete Ausarbeitung hat sich bei Coca-Cola European Partners der Top-down- und Bottom-up-Ansatz bewährt: eine funktions- und länderübergreifende Gruppe ausgewählter Führungskräfte hat in einem ersten Schritt die Unternehmensstrategie und in einem zweiten Schritt die Ways of Working in einem Top-down-Format festgelegt. In einem dritten Schritt fand die Feinabstimmung in einem Bottom-up-Format statt. Dieses Einbeziehen der Mitarbeiter (vergleichbar einem Kaizen-Ansatz) ist notwendig, um eine hohe Identifikation Ihrer Mitarbeiter mit Ihrem Unternehmen und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess sicherzustellen. Coca-Cola European Partners hat hier spezifisch lokale Culture Masterminds definiert, Mitarbeiter, die für diese Feinabstimmung verantwortlich waren. Diese Mitarbeiter haben sich übrigens freiwillig dafür gemeldet, die entsprechende Verantwortung zu übernehmen.
  5. Sprechen Sie die Sprache der Mitarbeiter. Bei der internen Vermittlung der Unternehmenskultur geht es nicht um die Kommunikation eines komplexen Konzepts, das nur wenige verstehen, sondern darum, dass diese Kultur für alle Mitarbeiter verständlich ist. Die Message muss bei allen ankommen. Ihre Kultur muss greifbar sein.
  6. Verpflichten Sie Führungskräfte und engagieren Sie die richtigen Multiplikatoren. Hier kommt Ihr internes Netzwerk ins Spiel. Es ist essenziell, das Commitment der Geschäftsleitung und auf allen Organisationsebenen Befürworter für die unternehmenskulturelle Reise zu gewinnen. Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen, die für diese Reise brennen, sie mittragen und weitere Befürworter für sie akquirieren, sind für die unternehmensweite Etablierung der Ways of Working essenziell.

Ein nachhaltiger Fokus auf Ihre Unternehmenskultur ist wertvoll, um das Erreichen Ihrer Unternehmensziele langfristig zu fördern und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu etablieren.

jörg blunder, vice president organizational culture bei coca-cola european partners