Wie man Produktionsabläufe mit dem Wissen und den Fähigkeiten von Mitarbeitenden verknüpft

staufen magazine 2024 | No. 7 | Stryza

Die Cloud-Lösung des Start-ups Stryza macht Produktionsprozesse effizienter und bekämpft damit den Fachkräftemangel.

„Gegen Fachkräftemangel in der industriellen Fertigung helfen am besten digital optimierte Prozesse“, sagt Max Steinhoff, Co-Gründer und CEO des Softwareanbieters Stryza. Das Unternehmen aus dem Company Builder Wattx (Viessmann) war 2023 einer der zehn Gewinner des von der Staufen AG unterstützten Start-up-Wettbewerbs Weconomy und konnte sich dabei gegen 150 Bewerber durchsetzen.

Stryza verknüpft mit seiner Software die drei Elemente Workflow Management, Skills-Management und Knowledge-Management. „Das wird gerne getrennt gesehen. Doch dann fehlen vor Ort die Informationen“, so Stryza-Gründer Steinhoff. Die cloudbasierte Software integriert diese Bereiche, indem sie Daten aus Systemen wie ERP oder MES übernimmt und das Wissen der Beschäftigten digital erfasst. Diese Arbeitsbeschreibungen werden dann mit den Qualifikationsprofilen der Arbeitskräfte zusammengeführt. Dadurch kann die Software das Wissen und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden mit den Arbeitsabläufen verknüpfen. Das Ergebnis ist ein effizienter und kohärenter Arbeitsprozess. Mitarbeitende können sich schneller einarbeiten und sind produktiver. Stryza unterstützt sie bei einfachen Tätigkeiten wie der Materialvorbereitung ebenso wie bei der Wartung komplexer, vollautomatisierter Industrieanlagen.

Von links:
EMIN MJUMJUNOV & MAX STEINHOFF beide Co-Gründer und CEOs der Stryza GmbH

Weconomy – Kick-Start für Start-ups

Seit 2007 kürt die Weconomy-Jury die innovativsten Start-ups Deutschlands. Das Ziel: aus den besten Start-ups erfolgreiche Unternehmen zu machen. Bei Weconomy gewinnen Gründer*innen, was sie mit Geld nicht kaufen können: Der Wettbewerb bringt sie mit Fach- und Führungskräften bis in die Vorstände der deutschen Wirtschaft hinein zusammen. www.weconomy.de

Von der Schichtplanung bis zur Unterstützung auf dem Shopfloor

Stryza wird zum einen von Produktionsleiter*innen, Schichtleiter*innen und Prozessmanager*innen genutzt. Sie verwenden die Software, um Arbeitsabläufe zu definieren und Prozessketten zu erstellen. Zum anderen nutzen Mitarbeitende die Anwendung auf Smartphones oder Tablets als Assistenzsystem vor Ort, das ihnen Aufgaben zuweist und Anleitungen präsentiert.

Die Anleitungen enthalten Bilder, Videos, Texte und Audios in verschiedenen Sprachen, sodass alle Werker*innen sie gut verstehen und umsetzen können. Außerdem können diese ihre Tätigkeiten dokumentieren und Feedback geben. Vorarbeiter*innen finden in der Software zudem Infos über den Arbeitsfortschritt, sodass sie bei Bedarf eingreifen können.

Stryza unterstützt Unternehmen auch beim Kampf gegen den Fachkräftemangel. Personallücken lassen sich heute nicht mehr so einfach schließen wie früher. Stattdessen müssen die Firmen ihre Belegschaft weiterbilden und neue Mitarbeitende entsprechend ausbilden. Hier spielt Stryza seine Stärken im Skills- und Knowledge Management aus.

Qualifizierung ist traditionell ein HR-Thema und wird oft nur bei der Rekrutierung berücksichtigt“, Doch Unternehmen profitieren davon, wenn sie die Qualifikation ihrer Mitarbeitenden systematisch verfolgen und weiterentwickeln.

Max Steinhoff
CEO, Stryza Gmbh

Wissensmanagement statt informeller Know-how-Weitergabe

„Qualifizierung ist traditionell ein HR-Thema und wird oft nur bei der Rekrutierung berücksichtigt“, sagt Stryza-CEO Steinhoff. „Doch Unternehmen profitieren davon, wenn sie die Qualifikation ihrer Mitarbeitenden systematisch verfolgen und weiterentwickeln.“ Ein ergänzendes Wissensmanagement vermeidet, dass entscheidendes Wissen nur informell weitergegeben wird. Dabei kann bereits eine Krankheit oder die Urlaubszeit zum Problem werden – niemand kennt sich aus und es kommt zu Verzögerungen.

Ergänzend bietet Stryza digitalisierte Workflows, die mit den Datenbanken für Wissen und Skills verknüpft sind. Dadurch ist es möglich, neue Werker*innen sehr schnell einzuarbeiten. Sie können jederzeit auf eine Bibliothek der auszuführenden Arbeitsabläufe und das dazu passende Wissen zurückgreifen.

„Für Unternehmen ist das eine gute Möglichkeit, mit dem Fachkräftemangel umzugehen, da auch immer mehr weniger erfahrene Mitarbeitende für die Einarbeitung verfügbar sind“, betont Max Steinhoff. Stryza erlaubt es, Onboarding- und Trainingsprozesse für neues Personal zu entwickeln, um die Ausbilder*innen zu entlasten. Neue Mitarbeitende können sich selbst einarbeiten, indem sie die entsprechenden Lerneinheiten direkt auf dem Shopfloor durchlaufen. So kann das System den Wissenstransfer in Unternehmen systematisieren, um Engpässe zu vermeiden und Arbeitsprozesse zu optimieren.

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