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Transformation bei Logopak: „Nicht der Abteilungserfolg ist wichtig, hier geht es um den Erfolg des gesamten Unternehmens.“ 

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July 5, 2022 | Leadership und Organisationsentwicklung

Als beim Etikettierungsspezialisten Logopak vor einigen Jahren die Zahlen deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, musste gegengesteuert werden. Im Gespräch mit Dr. Dirk Bayas-Linke, Principal bei der Staufen AG, erklärt Geschäftsführer Steffan Gold, wie er mit dem Projekt „Logopak Go – Gemeinsam Optimieren“ wieder auf die Erfolgsspur kommen will und wo das Unternehmen derzeit steht. 

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Die Logopak Systeme GmbH & Co. KG aus Hartenholm bietet weltweit Lösungen zum Etikettieren von Produkten und Verpackungen verschiedener Industriezweige an. Als Steffan Gold 2019 die Geschäftsführung beim Etikettierungspionier übernahm, konnten die Schleswig-Holsteiner schon seit 2 Jahren nicht mehr an die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. „Insofern war klar, dass hier dringender Handlungsbedarf bestand, um Logopak wieder auf die wirtschaftliche Erfolgsspur zu führen“, sagt der Geschäftsführer. Doch bei der Frage nach den Ursachen der Probleme kamen Management und Betriebsrat auf keinen gemeinsamen Nenner. 

Gesellschafter und Geschäftsführung entschieden sich, die Staufen AG ins Boot zu holen, um die Lage zu analysieren und ein Zukunftskonzept zu entwickeln. Eine Unternehmensberatung im Haus? Das sei am Anfang auf Widerstand bei der Belegschaft gestoßen, erinnert sich Steffan Gold. Doch der Wegekompass von Staufen habe sehr schnell geholfen, das Vorhaben einfach und verständlich zu strukturieren, um zu einem positiven Zielbild zu kommen und Veränderungsenergie freizusetzen. 

Transformationsprozess: Frühere Fehler unbedingt vermeiden

Gleichzeitig sollten Fehler früherer Projekte mithilfe des ganzheitlichen Staufen-Ansatzes vermieden werden. Logopak-Geschäftsführer Gold: „Ich glaube, es war wirklich so, dass man in der Vergangenheit immer nur auf fachliche Themen abgezielt hat. Was müssen wir fachlich verändern oder betriebswirtschaftlich, um irgendwie mit dem Unternehmen weiterzukommen? Und diese kulturelle Komponente, wo Führung mit reinspielt, wo Kommunikation mit reinspielt, das waren Themen, die man in der Vergangenheit in diesen Projekten total unterschätzt hat.“ 

Klassisches funktionales Denken sei einer der Gründe gewesen, warum Logopak in den Abwärtsstrudel geraten sei, so Gold. Deshalb sei es dem engeren Managementkreis aus Geschäftsführung und Bereichsleitung wichtig gewesen, diese Situation zu ändern und der Belegschaft zu zeigen, dass nicht „der Abteilungserfolg wichtig ist, sondern dass es der Erfolg des gesamten Unternehmens ist, um den es hier geht“. Diese eigentlich einfache Erkenntnis umzusetzen, sei in einem Unternehmen, das „über 2, 3, 4 Jahre wirklich nicht gut im Miteinander war“, ein wichtiger Schritt gewesen. Durch die Veränderung im Management sei es Logopak gelungen, nach und nach alle Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einzubinden. Viele Beschäftigte kämen aus der Region und hätten eine emotionale Bindung zu Logopak. „Früher hat man hier auch ganz oft vom Logopaker gesprochen, vom Anpacken, also diese klassische norddeutsche Mentalität“, so Gold. Bei der kulturellen Veränderung habe sich das Unternehmen auf diese Mentalität rückbesonnen.

Produktion Team Gruppe

Auf die richtigen Projekte setzen, um auf die Erfolgsspur zu kommen

Mit den Beratern der Staufen AG sei zudem eine Change-Architektur etabliert worden, die dem Management helfe, sich „viel besser selbst zu managen und auch zu fokussieren und zu priorisieren“. Das habe geholfen, an den einzelnen Veränderungsschritten wirklich dranzubleiben und auf die richtigen Projekte zu setzen, um das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. 

Um die Aufmerksamkeit für die Veränderung hochzuhalten, habe Logopak viel in Kommunikation investiert. Auf einem sogenannten Marktplatz hatten Mitarbeitende zu Beginn des Projekts Gelegenheit, den einzelnen Projektleitern Fragen zu stellen. Heute wird in Newslettern und auf Betriebsversammlungen regemäßig über den Fortschritt des Projekts berichtet.  

Wir haben zum Glück von vornherein allen Beteiligten klargemacht, dass wir hier nicht mal eben über einen schnellen Sprint sprechen.

SteffAn Gold, Geschäftsführer Logopak Systeme GmbH & Co. KG

Wo steht Logopak im Change-Prozess?

Der Weg, den Logopak im Rahmen seiner Transformation zurücklegen muss, ist noch lang. Gemeinsam mit Staufen hat das Unternehmen ein Zukunftskonzept entwickelt, das aus drei Phasen besteht. Derzeit sei man auf dem ersten Viertel der Strecke, bei der es um Effizienz, Kosten, Prozesse, Führung und Kultur gehe. „Aber das ist eben erst mal die entscheidende Phase, überhaupt anzufangen, das Ganze gut aufzusetzen, das Unternehmen darauf zu synchronisieren, erste Erfolge zu haben“, sagt Logopak-Chef Gold. Wenn die Motivation und die Begeisterung geschaffen sind, könnten die nächsten Schritte mehr in Richtung Wachstum und Innovation gehen. Perspektivisch denkt Logopak auch über einen Neubau nach. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.

Flaschen Ettikettierung Produktion

Gesprächspartner

Steffan Gold

Geschäftsführer

Logopak Systeme GmbH & Co. KG

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