“Foodchain3” Toyota als Vorbild für die Lebensmittelindustrie

Nur mit einem grundlegenden Produktions- und Sinneswandel kann die Lebensmittelindustrie künftigen Anforderungen gerecht werden.

Lebensmittel, die als günstige Massenware in Lkw-Kolonnen Tausende von Kilometern transportiert werden, geraten zunehmend unter Druck. Denn immer stärker wird der Kundenwunsch nach lokal produzierter und gleichzeitig bezahlbarer Ware. Um dem Ziel besserer und trotzdem preiswerter Produkte gerecht zu werden, ist ein grundlegender Wandel in der Lebensmittelindustrie notwendig. Er kann nur gelingen, wenn die zerrissenen Wertströme („global sourcing“) integriert werden – dadurch werden sie weniger störanfällig und der „Farm to Fork“- Prozess insgesamt schlanker.

Das Beispiel Toyota als „Erfinder“ des Lean Managements zeigt, dass dieses Ziel erreicht werden kann. So muss sich für eine moderne Zusammenarbeit im Sinne der Kundschaft die Beziehung von Erzeugern, Produzenten und Händlern von einem Machtverhältnis zur Partnerschaft wandeln: FoodChain³. Alle Prozesse von der Rohstofferzeugung über die Produktion bis zum Handel müssen pro Variantenfamilie einen Wertstrom bilden und so nah wie möglich am Kunden arbeiten. Die Prozessketten bleiben kurz und sind hochintegriert. Schnittstellen sind, wenn möglich, zu vermeiden. Denn die Störungsfreiheit der Wertströme muss garantiert sein, um nachhaltig produzieren und Verschwendung vermeiden zu können.

Nur ein Idealbild? Mitnichten! Erste Beispiele zeigen, dass die Unternehmen bereits umdenken: So setzt Rügenwalder Mühle auf Soja aus Deutschland; Kühne berät Landwirte bereits bei der Auswahl des Saatguts und begleitet ihre Arbeit auf dem Feld; Aldi Süd holt regionale Bäckereien ins Boot. Positive
Ansätze, doch der Mut, „schlankes Denken“ in der Fläche umzusetzen, fehlt – noch.

„Nur ein Idealbild? Mitnichten! Erste Beispiele zeigen, dass die Unternehmen bereits umdenken.“

AXEL DAVILA LAGE
Principal
Branchenmanager Food & Beverage
STAUFEN.AG

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