Made in Brazil 

staufen magazine 2023/2024 | No. 6 | Randoncorp | Operational Excellence

DER UNANGEFOCHTENE MARKTFÜHRER FÜR SATTELAUFLIEGER DURCHLÄUFT SEINE GROSSE TRANSFORMATION 

Vor mehr als 70 Jahren in Brasilien gegründet, ist Randoncorp weltweit führend in den Sektoren Sattelauflieger, Eisenbahnwaggons, Autoteile und zugehörigen Dienstleistungen. Trotz der Zurückhaltung im brasilianischen Automobilsektor investiert die Gruppe heute stark in ihren Geschäftsbereich Autoteile. Zum einen möchte man die für 2023 angestrebten Ergebnisziele erreichen. Zum anderen will man immer innovativer und wettbewerbsfähiger werdende Produkte auf den Markt bringen. 

Wir sprachen mit dem COO des Geschäftsbereichs Autoteile bei Randoncorp, Ricardo Escoboza, über die Aussichten für eine weltweite Expansion der Gruppe und die Investitionen des Unternehmens zur Steigerung seiner Betriebsergebnisse. Im Fokus stand dabei die Lean Transformation eines seiner Unternehmen: Suspensys. 


Randoncorp ist in mehrere vertikale Geschäftsbereiche organisiert: Frasle Mobility, Suspensys, Castertech und JOST Brasil. Welche Bedeutung hat der Geschäftsbereich Autoteile innerhalb der Randoncorp-Gruppe? Welchen Nutzen bringt die Neupositionierung des Unternehmens als Großkonzern für den Geschäftsbereich Autoteile innerhalb der Gruppe? 

Die Geschäftsbereiche von Randoncorp ergänzen sich gegenseitig und weisen mehrere Synergien auf. Der Geschäftsbereich Autoteile ist einer der Wachstumsschwerpunkte des Unternehmens. Dies steht im Einklang mit der Unternehmensstrategie zur Diversifizierung von Lösungen und Märkten. Die vier Unternehmen Castertech, JOST Brasil, Master und Suspensys vereinen 12 Industrie-Einheiten, davon 11 in Brasilien und eine im Ausland (Suspensys México), die Lösungen für die wichtigsten globalen OEM-Unternehmen für Lkw und Busse, Gerätehersteller, den Ersatzteilmarkt und Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten anbieten. 

Im ersten Quartal 2023 machte der Geschäftsbereich Autoteile etwa 28 Prozent des konsolidierten Nettoumsatzes des Unternehmens aus, der in diesem Zeitraum 2,7 Milliarden Real betrug. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 entspricht dies einem Anstieg von 7,3 Prozent. Der Index ist etwas niedriger als im Jahr 2022. Wir haben unter dem Rückgang der Verkaufsmengen von Autoteilen als Folge von Produktionsstopps bei OEM-Unternehmen gelitten. Es gibt jedoch Anzeichen einer Erholung. Wir halten an der Transformation des Unternehmens fest und streben danach, immer innovativer und wettbewerbsfähiger werdende Produkte auf den Markt zu bringen. Im Hinblick darauf hat die ESG-Agenda für uns Priorität. Wir investieren stark in Innovationen, immer mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft. 

Ricardo Escoboza 

COO

Geschäftsbereich Autoteile bei Randoncorp

Trotz der Zurückhaltung im brasilianischen Automobilsektor ist die Autoteileindustrie optimistisch, was die Aussichten für das Jahr 2023 angeht. Offizielle Daten aus Brasilien zeigen, dass der Nettoumsatz der Automobilzulieferindustrie im Vergleich zu 2021 um 8,5 Prozent gestiegen ist. Für 2023 wird ein Wachstum von 6,1 Prozent geschätzt. Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang die globale Positionierung der Gruppe als Strategie zur Ausweitung der Exporte? 

Neben den kontinuierlichen Investitionen in Innovation und in die ESG-Agenda genießt die Internationalisierung bei Randoncorp in den nächsten Jahren Priorität. Mit der geografischen Ausweitung unserer Beteiligungen wollen wir das Geschäft noch widerstandsfähiger machen und so die Volatilität verschiedener Märkte verringern. Wir haben bereits auf fünf Kontinenten Mobilitätslösungen eingeführt. Neben der internationalen Expansion verfolgen wir die Strategie, ein diversifiziertes und robustes Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten. Dabei setzen wir auf Synergien und Integration zwischen den Einheiten als Mechanismus für nachhaltiges und kontinuierliches Wachstum. 

Randoncorp hat kürzlich die Ausweitung der Produktion von 100 Prozent elektrischen Anhängern bis zum Jahresende angekündigt. Im Bereich Autoteile scheint Suspensys direkt an dieser Strategie mitzuwirken, denn vor Kurzem wurde die erste Produktionseinheit für elektrische Achsen und Batterien in Südamerika eröffnet. Sie ist konzipiert für Anhänger, Sattelauflieger, Lastwagen, Busse und landwirtschaftliche Geräte. Was sind die nächsten geplanten Investitionen und Plane für eine nachhaltige Mobilität? 

Dieses beispiellose Projekt demonstriert die strategische Rolle eines brasilianischen Unternehmens bei der Entwicklung neuer Technologien. Es ist der Weg unseres Unternehmens zur Internationalisierung. Randoncorp ist in seinem Sektor derzeit das achtgrößte Unternehmen der Welt. Bis Ende 2023 möchten wir zu den sechs größten Akteuren weltweit gehören. Im April haben wir Suspensys E-Mobility eröffnet. Im Segment elektrifizierter Produkte für den Transport ist dieses Unternehmen in Lateinamerika beispiellos. Es handelt sich um ein E-Werk, mit dem wir in ein neues Segment vorgestoßen sind: die Montage und Produktion von Batterien. Durch ihre eigenen Projekte mit verschiedenen Produktionsmöglichkeiten und passgenauer Zuordnung der produzierten Komponenten ist die Einheit in der Lage, Leichtfahrzeuge, Nutzfahrzeuge, landwirtschaftliche Geräte und andere industrielle Anwendungen auszustatten. Das Werk übernimmt auch die Herstellung von e-Sys, einem innovativen elektrischen Hilfsantriebssystem, das von dem Unternehmen entwickelt und vermarktet wird. Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt. Es ist zu 100 Prozent die Leistung unserer brasilianischen Ingenieurskunst, die mit nationalen Ressourcen erbracht wurde. Dies gilt sowohl aus materieller Sicht als auch im Hinblick auf die beteiligten multidisziplinären Teams von Fachleuten. 

Bleiben wir noch bei Suspensys. Es wurde 1997 als ergänzende Einheit der Randon-Unternehmen gegründet und lieferte ursprünglich Komponenten für die Anhänger, die in der entsprechenden Abteilung bei Randon hergestellt wurden. Die Krisenzeiten (2014 und 2020) erwiesen sich als zwei große Hebel für das Wachstum des Unternehmens. Was waren die wichtigsten Meilensteine, die dieses Wachstum vorangetrieben haben, und wie sehen Ihre Wachstumserwartungen für die nächsten Jahre aus? 

Suspensys wird im Jahr 2023 26 Jahre alt und kann auf eine Entwicklung zurückblicken, die uns sehr stolz macht. Das Unternehmen ist heute einer der weltweit führenden Hersteller von Achs- und Federungssystemen für Nutzfahrzeuge. Im Jahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Nettoumsatz von 1,7 Milliarden Real und produzierte 186.000 Einheiten, darunter Achsen und Aufhängungen. Dieser Betrag entsprach 41 Prozent des Umsatzes des Autoteilesektors in diesem Zeitraum. Einige Maßnahmen auf diesem Weg erwiesen sich als entscheidende Wachstumsmotoren. Eine davon erfolgte im Jahr 2019, als wir zum ersten Mal die Sattelaufliegerreihe Hybrid R vorstellten, die von Randon hergestellt wurde und mit der bahnbrechenden e-Sys-Technologie ausgestattet war. Damit haben wir eine neue Phase eingeläutet, die unseren Einstieg in den Elektrifizierungsmarkt markiert. Durch die richtungsweisende Idee des e-Sys haben wir große Fortschritte gemacht, die auch noch weiter anhalten werden.

Welche Ziele mochte das Unternehmen mit der Lean Transformation erreichen? Welche Auswirkungen konnte diese Reise auf die Ergebnisse von Suspensys und auf die Gruppe insgesamt haben? 

Im Rahmen seiner Wachstumsstrategie hat Suspensys stark in die Exzellenz seiner Abläufe und in eine robuste Transformation seiner Prozesse investiert. So entstand die Lean Journey von Suspensys, die auf 3 Säulen ruht. 

  • Strategie: Innovation in den Produktionsprozessen (Masterplan, Smart Manufacturing, Detaillierung der operativen Projekte, Value Engineering) 
  • Ausführung: Grundsätze des Lean Manufacturing (Produktion im Gleichschritt, maximaler Wertstrom, störungsfreie Prozesse, strukturierte Problemlösung, Wettbewerbsfähigkeit) 
  • Nachhaltigkeit: Führung, Personal- und Teamentwicklung (betriebliches Reifegradmanagement, Zusammenarbeit und Synergien bei bewährten Verfahren, Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, HSE)  

Als Randoncorp befinden wir uns mitten in einer Phase der Transformation und Expansion. Um unsere Ziele zu erreichen und mit unseren Wachstumsstrategien erfolgreich zu sein, versuchen wir, intern das zu reflektieren, was im Markt bereits deutlicher wahrgenommen wird.

Innovation ist Teil unserer Geschichte und findet ihren Niederschlag in unseren Produkten und im Wandel unserer Kultur. In diesem Zusammenhang ist die Lean Transformation strategisch notwendig, um die Konsistenz unserer Prozesse zu verbessern. Wir setzen eine Reihe von Verbesserungsinitiativen um. Dabei nutzen wir die Kompetenz von Partnern mit der gleichen mutigen Vision. Staufen war in diesem Prozess sehr wichtig und hat uns dabei geholfen, die betriebliche Qualität und Exzellenz zu verbessern. 


Damit eine Transformation stattfinden kann, muss die Führung bereit sein, ihre Teams zu unterstützen, Menschen zu motivieren und den Wandel voranzutreiben. Wie sehen Sie als COO der Gruppe die Rolle des Top-Managements bei der Entwicklung von Führungskräften, die die Expansionsprojekte von Randoncorp unterstützen werden? 

Bei Randoncorp fördern wir ein vielfältiges und integratives Umfeld für unsere Mitarbeitenden, Kunden, Gemeinschaften und Partner. Dabei betonen wir stets einen unserer Grundsätze: Menschen schätzen und respektieren. Die Herausforderungen, die sich aus den wichtigen Veränderungen im Unternehmen ergeben, meistern unsere Teams mit Dynamik und Engagement. Unsere Führungskräfte bemühen sich gemeinsam darum, die Rolle unserer Mitarbeitenden wertzuschätzen und hervorzuheben. Schließlich sind die positiven Ergebnisse nur dank der Bemühungen aller Mitarbeitenden von Randoncorp möglich. 

das unternehmen

> 30 

Industrie-Einheiten 

2,1 MRD. €

Nettoumsatz im Jahr 2022 

16.000

Mitarbeitende

120

Länder

in denen Randoncorp präsent ist

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