International aufgestellte Unternehmen müssen die Risiken in ihrem Wertschöpfungsnetzwerk in den Griff bekommen. Nur so bleiben sie auch künftig wettbewerbsfähig. Richtig genutzt, wird ein modernes Risikomanagement zum neuen Erfolgsfaktor.
Globale Supply Chain Networks werden niemals zu 100 Prozent sicher sein. Verabschieden wir uns also von der Vorstellung, dass es so sein könnte. Die vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, wie fragil die immer komplexer werdenden Wertschöpfungsnetzwerke sind. Und wie schmerzhaft die Folgen in Form von Produktionsstillständen, Umsatzeinbußen, Vertragsstrafen und Reputationsschäden für die Unternehmen sein können.
Auf absehbare Zeit werden die Herausforderungen nicht weniger, denn wir leben in unsicheren Zeiten. Äußere Faktoren und Treiber (siehe rechts) verursachen auch künftig Störungen, die es zu managen gilt.
Einflussfaktoren und Treiber des Supply Chain Network Management
Regierungspolitik / politische Stabilität / Korruption / Außenhandelspolitik / Steuerpolitik / Arbeitsrecht / Handelsbeschränkungen und -hemmnisse /
Bevölkerungswachstum / Altersverteilung / Berufseinstellung / Gesundheitsbewusstsein / Lebensstil / kulturelle Barrieren
Verringerung der Kohlenstoffemissionen / Umweltpolitik / Klimawandel / Druck von NGOs / alternative Energiequellen
Kartellrecht / Diskriminierung / Beschäftigung / Verbraucherschutz / Gesundheit und Sicherheit / LkSG – Lieferkettengesetz / EU-Richtlinie Nachhaltigkeit
Wirtschaftswachstum / Wechselkurse / Zinssätze / Inflation / Arbeitslosenquoten / Verfügbares Einkommen / Arbeitskosten
Künstliche Intelligenz – maschinelles Lernen / präskriptive Analytik / fortschrittliches Datenmanagement / robotische Prozessautomatisierung (RPA) / Robotik
Komplizierte Produktionsnetzwerke sind störungsanfällig
Gleichzeitig müssen wir uns an die eigene Nase fassen: Ist das Problem nicht auch hausgemacht? Rohstoffe, Vorprodukte und Ersatzteile werden heute weltweit beschafft, Erzeugnisse über verzweigte Vertriebskanäle distribuiert – immer ausgelegt auf Effizienz, Kosten und Marktnähe. Doch je größer das Netzwerk der beteiligten Supply-Chain-Partner ist, desto schwieriger wird es, alle Anforderungen insgesamt im Blick zu behalten.
Um es deutlich zu sagen: Ein globales Standortnetzwerk bleibt wichtig für den Zugang zu internationalen Märkten. Doch wer künftig im internationalen Wettbewerb bestehen will, darf nicht länger auf Sicherheit hoffen, sondern muss das Risiko in den Griff bekommen. Ein integriertes Supply Chain Risk Management ist deshalb Teil der neuen Normalität und hilft, das Netzwerk transparenter und resilienter aufzustellen.
Proaktives Risikomanagement sorgt für weniger Verluste
Beim Risikomanagement geht es nicht nur darum, Probleme zu vermeiden. Proaktiv genutzt, kann seine Etablierung zu einem Erfolgsfaktor werden. Denn es
- stabilisiert die soziale Verantwortung eines Unternehmens,
- verbessert die Leistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG),
- hilft bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und
- sorgt für Kontinuität im Lieferantenmanagement.
Ein erstklassiges Risikomanagement funktioniert im Zusammenspiel mit einem modernen Supply Chain Network Management und setzt die passende Mischung aus Mitarbeitenden, Prozessen und Technologien voraus. Die Staufen AG hat einen Ansatz entwickelt, der neben den klassischen Performance-Kriterien auch die Dimensionen Robustheit, Reaktionsfähigkeit und Resilienz ins Zentrum rückt. In einem aktuellen Whitepaper erklären unsere Expert*innen, wie es Unternehmen gelingt, in Krisensituationen die Verluste gering zu halten und schnell zu einem normalen Leistungsniveau zurückzukehren.
Wilhelm Goschy ist CEO der Staufen AG. Seit 2011 ist der Lean-Experte Vorstandsmitglied der weltweit führenden Beratung für operative Exzellenz. Dort verantwortet er den Bereich Business Development sowie die strategische Branchen- und Marktbearbeitung.
Goschys Beratungsschwerpunkte liegen auf wertstromorientierten Fabrikkonzepten, der Implementierung von Wertschöpfungssystemen und dem Coaching von Führungskräften. Außerdem war er in den vergangenen Jahren maßgeblich am Ausbau des Auslandsgeschäfts der Staufen AG beteiligt.
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